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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg begleitet pro Jahr eine Vielzahl an Unternehmensnachfolgen von der Vermittlung von Unternehmensinhabern und deren Nachfolgern bis hin zur Beratung zum Übernahmepreis oder auch zu Finanzierungsfragen. Daraus resultieren viele Erfahrungen, die im Folgenden dargestellt werden.
Erstinformationen zur Unternehmensnachfolge
Verglichen mit einer Existenzgründung bietet die Übernahme eines Unternehmens erhebliche Vorteile (aber auch Risiken). Mit der Übernahme wird auch der Kundenstamm übernommen. Das Know-how von Mitarbeitern, die sich in der Branche auskennen, ist ein weiterer Pluspunkt. Zukünftige Geschäfte können besser abgeschätzt werden. Das erleichtert wiederum die Finanzierung.
Die Industrie- und Handelskammern unterhalten zusammen mit Banken und Wirtschaftsförderungseinrichtungen die Datenbank www.nexxt-change.org . Hier werden Unternehmen, die zur Übernahme anstehen, und Nachfolger kostenlos vermittelt. Die Inserate können kostenlos im Chiffreformat auf der Internetseite eingegeben werden. Diese Inserate (Nachfragen und Angebote) können vom Interessenten nach geografischen oder branchenorientierten Kriterien im Internet recherchiert werden. Die Inserenten bleiben dabei anonym.
Es gibt Erfahrungswerte sowie bestimmte Knackpunkte, die beachtet werden sollten, bevor die Unterschrift unter den Vertrag gesetzt wird.
Der Kaufpreis
Wichtig ist der Einzelfall und jeder Einzelfall ist gerade im Bereich der Nachfolge anders. Es zählt die Zukunftsperspektive und die konzeptionelle Planung: Soll das Produktsortiment geändert werden?
Dies sind einige beispielhafte Fragen im Rahmen einer Übernahme und des Unternehmenskonzepts. Damit steht und fällt auch die Finanzierung der Übernahme.
Onlinebewertung für kleine und mittlere Unternehmen (Quelle: EMF-Institut der HWR Berlin)
Mit dem KMU-Rechner können Verkäufer, Käufer und Berater einen konkreten Wert für ein ganz bestimmtes Unternehmen errechnen. Sie müssen kein Bewertungsprofi sein, um den KMUrechner zu nutzen. Erklärungen und Beispiele unterstützen Sie anschaulich bei jedem Schritt. Um den Unternehmenswert zu ermitteln, müssen Sie folgende Aspekte näher betrachten: https://kmurechner.de/
Weitere Fallstricke
Die Form: Die Übernahme sollte in notarieller Form vereinbart werden.
Verbindlichkeiten: Es muss klar geregelt sein, welche Verbindlichkeiten mit übernommen werden und welche nicht. Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt gehen auf jeden Fall automatisch auf den Nachfolger über. Gerade bei Betriebsprüfungen über den Zeitraum mehrerer vergangener Jahre kann dies für den Nachfolger unerwartete Verbindlichkeiten bedeuten. Der Übernehmer muss sich gegebenenfalls vertraglich absichern.
Verträge müssen geprüft werden: Welche Verträge werden mit übernommen? Welche Verpflichtungen ergeben sich hieraus? Welche Laufzeit haben diese Verträge? Wichtig sind oft insbesondere Mietverträge, Lieferverträge, Arbeitsverträge.
Altlasten: Werden kontaminierte Grundstücke übernommen? Wie hoch sind die Kosten zur Beseitigung von Altlasten? Bestehen vertragliche Absicherungsmöglichkeiten?
Pensionsverpflichtungen: Werden mit der Übernahme auch Pensionsverpflichtungen gegenüber dem bisherigen Inhaber übernommen? Wie hoch sind solche Verpflichtungen und wie kann Ihnen Rechnung getragen werden?
Die IHK berät Nachfolger und auch Inhaber im Übergabevorgang. Dies gilt auch für öffentliche Fördermöglichkeiten. Bei einer öffentlichen Finanzierung kann die IHK gegenüber den öffentlichen Kreditgebern Stellungnahmen abgeben.
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